Foto: Kunstrasenplatz Dachingen
Das Thema Kunstrasenplatz steht auch vor dieser Bürgermeisterinnenwahl noch immer auf der Agenda und harrt der Dinge, die da kommen sollen. Von den Fußballvereinen wird eine Entscheidung über Fördergelder jetzt im September 2023 erwartet. Anschließend sollen dann, laut Zeitungsbericht, Firmen beauftragt werden.
Verantwortlich für den Bau zeichnet zwar eine private GBR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) aus Fußballvereinen und Förderverein, aber wer das Projekt am Ende bezahlen soll und wieviel, das ist bislang vage geblieben.
Die Vereine und ihre Arbeit ist für die Dorfgemeinschaft und die Jugend ganz besonders wichtig und förderungswürdig. Andererseits sind die finanziellen Mittel in Biebertal sehr knapp und auch andere Gruppierungen wollen in einem Gesamtsportkonzept berücksichtigt sein.
Für die Entscheider ist es also ein Gordischer Knoten, der zu lösen ist. Dafür oder dagegen?
Was zählt mehr? Was ist gut für Biebertal?
Hier also noch einmal vielerlei Links zu Argumenten Pro und Kontra Kunstrasenfußballplatz in Fellingshausen, der zusätzlich zum Rasenplatz in Rodheim und Frankenbach zu unterhalten sein wird.
Bürgermeister Lars Burkhrad Steinz aus Heuchelheim, die 2007 (Heuchelheim) und 2016 (Kinzenbach) große und jüngst einen kleinen für Jugendspiele bis zur C-Jugend Kunstrasenplätze gebaut haben, bezifferte uns gegenüber die Baukosten für den großen Kinzenbacher Platz (ohne Flutlichtanlage und ohne Maschinenpark zur Pflege) auf damals 1,1 Mio €, wozu jetzt die inflationsbedingten Preissteigerungen zu bedenken seien. Die Sanierungskosten des Heuchelheimer Platzes, dessen Belag nach 15 Jahren erneuert werden muss, werden derzeit auf 290.000,- € geschätzt. Der Maschinenpark kostete laut Steinz damals 20.000,- €, andere Quellen gehen heute von 40.000,- € aus und die Aufrüstung der Flutlichtanlage wurde von den Vereinen ebenfalls mit 40.000,- € angegeben. Die Lohnkosten für Pflege sind bislang in keiner Rechnung zu erkennen gewesen.
Auch aus Lollar wurden uns Planungszahlen von 1,05 Mio € für die Errichtung eines Kunstrasenplatzes rückgemeldet.
Ebenso werden die kalkulierten Fördermittel für Biebertal nicht in der gewünschten Höhe fließen.
Kunstrasen (Wikipedia)
BUND Landesverbank Schleswir-Holstein, Kreisgruppe Lückeck: Kunstrasen ist schon lange nicht mehr zeitgemäß
Kunstrasen vs. Naturrasen: Vorteile, Nachteile, Kostenvergleich; Richter Sportstättenkonzepte, 21. 11. 2019
Kunst- und Naturrasen im ökologischen Vergleich, FSB: internationale Fachmesse für Freiraum, Sport und Bewegung, Köln
Bau von Kunstrasenplätzen, Kunstrasen – Kosten, Finanzierung und Förderung, Kunstrasensportplätze.de
Was kostet ein Kunstrasenplatz? – In diesem Artikel stehen folgende Bemerkungen:
Die Kosten für einen Kunstrasenplatz liegen zwischen 450.000 € bis 800.000 € und variieren je nach Größe des Platzes, Region, Bauweise und Produktqualität des Kunststoffrasens. Der Neubau eines Kunstrasenplatzes verursacht höhere Kosten als die Sanierung eines bereits bestehenden Sportplatzes.
Wie lange hält ein Kunstrasen?
Die Lebensdauer eines Kunstrasen wird je nach Belagstyp mit ca. 12 bis 15 Jahren veranschlagt. Bereits vor der Investition in einen Kunstrasenplatz, sollten die Kosten für den Rückbau des Kunstrasen un die Entsorgung nach Ende des Lebenszyklus eingeplant werden.
Was kosten Kunstrasen Pflegemaschinen?
Die Kosten für das entsprechende Kunstrasenpflegegerät reichen von ca. 6.000 Euro für ein Anhängegerät mit Radantrieb bis hin zu Maschinen als Komplettlösung, die eher von Fachfirmen und spezialisierten Sportplatzbauern für die Unterhaltspflege eingesetzt werden. Bei der Kunstrasenpflege in Eigenregie sollte die Grundausstattung mit Kunstrasenpflegegeräten mit ca. 14.000 € bis 24.500 € angesetzt werden. Welche Maschine für welchen Verein die richtige Lösung ist, hängt von den Verantwortlichkeiten im Rahmen der Sportplatzpflege ab. Sofern die Kommune die Kunstrasenplätze der Stadt pflegt, reichen dem Verein einige wenige Geräte. Wird jedoch der Verein mit der Pflege betraut, kann sich die Anschaffung einer oder mehrerer spezialisierter Maschinen lohnen.
Daneben spielen die Spielfeldgröße und die Verfüllung des Platzes eine wichtige Rolle. Kunstrasenplätze mit Kunstrasen Granulat müssen intensiver und mit unterschiedlichen Pflegegeräten bearbeitet werden als Spielfelder, die lediglich mit Quarzsand verfüllt sind.
Die Kosten rund um einen Fuhrpark für Vereine und Kommunen sollten bereits zu Beginn der Planungsphase kalkuliert und in die Gesamtkostenrechnung eingeplant werden.
Tagesspiegel, 16.08.2023, Julie Klostermann: Kunstrasen als Mikroplastikquelle
Stadtspiegel Hattingen, 21. Juli 2019, Dr. Anja Pielorz: Zero Waste: Kunstrasen in der Kritik – Kunstbelag ist einer der größten Quellen für Mirkoplastik
MainPost, 12.08.2019, Regina Vossenkaul: Umweltschutz: Kunstrasen-Fußballplätze in der Kritik